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Name | Keyla |
Alter | 22 Jahre alt |
Alter bei der Ankunft | 12 Jahre |
Grösse | 1.58 m |
Augenfarbe | Blau |
Haarfarbe | Rot-schwarz |
Besonderheiten | Tattoo auf dem Rücken und an den Armen |
Herkunft | Schweiz |
Stamm | Raven Tail |
Allianz | Unbekannt |
Ankunft

Ich erinnere mich als wäre es erst gestern gewesen, als ich an diesem Strand aufgewacht war, nichts ahnend wo ich mich genau befand oder was passiert war. Wie genau ich hierhergekommen war, konnte ich damals und auch heute nicht sagen. Die Erinnerung daran ist einfach weg, als hätte sie mir jemand aus dem Gedächtnis gelöscht. Dafür erinnere ich mich aber noch klar an die Hitze, mit welcher ich konfrontiert worden war, genauso wie die erbarmungslose Sonne, die auf mich herabbrannte. Schon nach kurzer Zeit war ich gezwungen irgendwo im Schatten Schutz zu suchen. Wer in einem Waisenhaus aufwächst, erlebt nicht so viele Strandurlaube… gar keine, um genau zu sein. Zuvor hatte ich mich noch nie an einem Strand aufgehalten oder gar mit solch einer Hitze zu kämpfen gehabt.
Sehen konnte ich nichts ausser den feinen Sand unter meinen Füssen, die wenigen Palmen, Sträucher und Steine und natürlich das blaue Meer vor mir. Doch keine Anzeichen von Zivilisation. Ich klopfte mir den Sand von den Kleidern und ging also los, auf der Suche nach irgendetwas, was mir verraten könnte, wo ich war. Von Schatten zu Schatten bewegte ich mich fort um keinen Hitzschlag zu riskieren, bis ich schliesslich nach einer gefühlten Ewigkeit etwas Lebendes entdeckte.
Sein Gang war eigenartig, sein Aussehen ebenso. Seine Haut erschien schuppig und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich es für so etwas wie einen Drachen gehalten. Als das Wesen mich sah, blieb ich wie angewurzelt stehen. Es fauchte plötzlich und drehte sich in meine Richtung, sprungbereit. Doch ich konnte mich nicht rühren, Angst blockierte jegliche Reflexe. Erst als ich eine Stimme hinter mir hören konnte, erwachte ich aus meiner Starre. «Runter Kleine!», rief die Stimme und ich tat sofort, was sie sagte. Ohne zu zögern, schmiss ich mich auf den Boden und schloss krampfhaft die Augen, darauf wartend, dass irgendetwas geschehen würde.
Doch nichts passierte. Als ich es wagte, meine Augen wieder zu öffnen, lag diese riesige Echse, welche mich vor kurzem noch attackieren wollte, bewusstlos auf dem Boden, neben ihr ein grossgewachsener Mann. Ein Lächeln zierte sein Gesicht und er streckte mir eine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Er stellte sich mir als Diego vor und brachte mich nach einer kurzen Überredungszeit zu sich nach Hause, wo seine Frau Carina bereits wartete. Die beiden klärten mich über diese Welt auf und erzählten mir auch, dass sie wie ich vor einigen Jahren hier gelandet waren.
Ich wusste jedoch nicht, was ich von all dem halten sollte. Angst kroch in mir hoch und der Wunsch einfach nur wieder nach Hause zu können, obwohl ich genaugenommen keines hatte. Das Waisenhaus als Zuhause zu betiteln würde mir niemals in den Sinn kommen, aber dennoch… ich wollte zurück auf die Erde. Diego und Carina verstanden meine Angst, doch gab es nichts, was sie diesbezüglich für mich tun konnten. Auch sie hatten versucht wieder zurückzukehren, doch hatten sie es nicht geschafft und beinahe ihr Leben dafür gelassen.
Mitfühlend legte mir Diego eine Hand auf die Schulter und lächelte noch immer, als er mir das Angebot machte, einfach bei ihnen zu bleiben. Erst konnte ich gar nicht antworten, so verblüfft war ich. Schliesslich willigte ich jedoch erleichtert ein.



Diego: «Wie ist dein Name Kleine?»
Ich: «…»
Diego: «Hast du keinen Namen? Oder hast du keinen von dem du denkst, dass er wirklich zu dir gehört?»
Ich: «...beides…?»
Diego: «Na schön Kleine. Dann nennen wir dich ab heute einfach Keyla.»

Neues Leben

Es dauerte Jahre mich an diese Welt anzupassen. Die Gefahren zu kennen war eine Sache, sich dagegen auch zu wehren und zu verteidigen eine ganz andere. Lebende Dinosaurier und andere ausgestorbene Kreaturen bevölkerten diesen Planeten, wovon nicht gerade wenige eine ziemlich grosse Bedrohung werden konnten. Deigo jedoch tat sein Bestes um mich auf dieses Leben vorzubereiten und zeigte mir auch, was er und Carina sich alles erarbeitet hatten. Mehrere Argentavise befanden sich auf der Insel, allesamt gezähmt und trainiert von Diego und Carina.
Diese riesigen Vögel faszinierten mich vom ersten Tag, doch war ich wohl nicht sonderlich beliebt bei ihnen. Anfänglich schnappten sie nach mir und weigerten sich mich auf ihrem Rücken Platz nehmen zu lassen. Es dauerte bis ich ihr Vertrauen gewann und schliesslich genügend Respekt geerntet hatte, sodass sie mich akzeptierten. Einige Jahre vergingen, in denen ich mich nicht nur an der Pflege der Tiere beteiligte, sondern auch am Anbau des Gemüses in ihrem Gewächshaus, sowie der Beschaffung diverser Materialien für den Handel. Da die beiden direkt am Meer lebten, hatten sie sich auf die Beschaffung von Öl, Perlen und Fisch spezialisiert. Doch an diese Ressourcen heran zu kommen, war ein gewisses Geschick nötig.
Öl und Perlen befanden sich tief im Ozean und waren ohne Taucheranzug nicht zu erreichen. Erst hatte ich Angst davor, wissend, dass im Wasser genauso gefährliche Kreaturen lauerten, wie auch an Land. Doch Diego hatte sehr viel Geduld und brachte mich auch das Tauchen bei, wofür ich heute sehr dankbar bin. Zuvor hatte ich noch nicht einmal schwimmen können.
Raven Tail

Als ich 17 Jahre alt wurde, dachte ich erst, dass man Leben wie ich es nun kannte, vorbei sein würde. Mit ernster Miene rief mich Diego eines Abends zu ihm, mit der Begründung, dass meine Ausbildung nun eigentlich beendet sei. Er zeigte mir ein altes Buch, in welchem die alten Geschichten und Bräuche eines Stammes namens Raven Tail niedergeschrieben waren… ihres Stammes, um genau zu sein. Auch wenn nur Diego und Carina noch übrig waren, so war ihr Stamm einst viel grösser gewesen. Ich las die Seiten aufmerksam durch und realisierte dann, was genau Diego von mir wollte.
Dort stand, dass jedes Mitglied, welches seine Ausbildung beendet hatte, normalerweise die Insel verlassen und sich einen eigenen Argentavis suchen musste. Diego jedoch legte eine Hand auf die Seite des Buches und schüttelte den Kopf.
«Es gibt diesbezüglich nur eine Regel Keyla. Verlasse niemals diese Insel, wenn es nicht absolut notwendig ist. Solltest du die verlassen müssen, so halte dich dennoch unter allen Umständen von den schneebedeckten Bergen, den schlangenverseuchten Sümpfen und den Wäldern der roten Bäume fern.»
Er klang mehr als ernst oder mahnend, doch ich wusste, dass er seine Gründe dafür haben würde. Ich erinnerte mich an die Geschichten, die sie mir früher erzählten. Von einer Bestie in den roten Wäldern, welches alles verschlingt, was auch nur einen Fuss in die Wälder setzt. Bisher hatte ich geglaubt, dass es sich einfach nur um eine Geschichte gehandelt hätte, doch Diego verneinte dies. Es wäre wohl alles andere als eine erfundene Geschichte und ich sollte sie ernst nehmen. Was ich natürlich auch tat.
Schliesslich drückte mir Diego ein Ei in die Hände, welches eines der Argentavisweibchen gerade eben gelegt hatte. Um meine letzte Prüfung zu bestehen, musste ich es alleine grossziehen und trainieren, erst danach durfte ich mich als offizielles und vollwertiges Mitglied von Raven Tail sehen. Tag und Nacht verbrachte ich anschliessend bei dem Ei, wärmte und pflegte es und hoffte, dass ich nichts falsch machen würde. Es dauerte, doch schliesslich war der Tag gekommen, an dem der kleine Vogel schlüpfte. Ein schneeweisses Männchen, welchem ich den Namen Seraphim gab.
Er wuchs schnell und trainierte genauso hart wie ich, bis er schliesslich zu meinem treusten Gefährten herangewachsen war. Mit 18 Jahren durfte mich endlich als ein Mitglied des Stammes Raven Tail vorstellen, sofern ich jemals andere Menschen treffen sollte.
Verlust

Es war ein regnerischer und recht heisser Tag als sich Diego und Carina mit dem Boot aufmachten, um nach Öl und anderen Materialien zu suchen. An sich war es nichts, was sie nicht schon tausend Mal getan hätten. In den Tiefen des Meeres nach wertvollen Ressourcen zu suchen war Teil ihrer Arbeit. Auch wenn wir Öl nur in geringen Mengen selbst brauchten, so war es ein wertvolles Handelsgut.
Sie rüsteten sich mit Taucheranzug, Waffen und allen anderen Werkzeugen aus, ehe sie aufs Meer hinausfuhren. Ich hingegen blieb Zuhause und kümmerte mich dort um alles. Oftmals benötigten die beiden mehrere Tage um wieder zurück zu kommen und waren in solchen Zeiten froh, dass ich da war um mich um die Tiere zu kümmern. Doch dieses Mal dauerte es länger. Normalerweise brauchten sie nie länger als 3 Tage. Als der 4. Tag jedoch bereits zur Neige ging, wurde ich doch ein wenig unruhig.
Es wurde bereits dunkel und in der Ferne konnte ich ein Gewitter erkennen. Zwar regnete es noch nicht, doch die Wolkenformationen waren eindeutig. Diego hatte mich gelehrt wie gefährlich es war bei solch einem Wetter zu fliegen, aber dennoch konnte ich nicht einfach rumsitzen. Sie brauchten viel zu lange, irgendetwas konnte nicht stimmen. Also schnappte ich mir den schnellsten und stärksten unserer Vögel und machte mich auf den Weg. Ich weiss nicht, wie lange ich suchte, bis ich schliesslich das Boot der beiden fand. Es sah sichtlich mitgenommen aus, der Mast fehlte beinahe komplett, sowie der ganze vordere Teil des Bootes.
Entsetzt starrte ich auf das Bild vor mir, rief nach den beiden und suchte die Oberfläche des Meeres im Umkreis nach den beiden ab. Jedoch ohne Erfolg. Ich war komplett in meiner Suche vertieft und achtete nicht auf das näherkommende Gewitter, bis es schliesslich zu spät war. Ich konnte unsere Insel bereits sehen und hetzte den armen Kaiju gnadenlos, als ich nur noch ein greller heller Schein sehen und ein knallendes Geräusch hören konnte. Was genau danach geschah kann ich nicht sagen, doch als ich wieder zu mir kam, lag ich inmitten unseres Geheges. Mein ganzer Körper schmerzte, meine Ohren klingelten noch immer und auch mein Sichtfeld war eingeschränkt.
Noch schlechter ging es jedoch Kaiju. Der Vogel lag neben mir und rührte sich nicht. Sein Gefieder war angesengt und auch sonst war der Anblick einfach schrecklich. Der Blitz hatte ihn erwischt. Nur ihn und wohl nicht wirklich mich… was wohl der einzige Grund war, wieso ich noch lebte und Kaiju nicht. Weil ich eine wichtige Regel missachtet hatte, musste Kaiju sterben… es tut mir so Leid…
Zu viele hatte ich an diesem Tag verloren… auch wenn ich noch immer hoffte, dass Diego und Carina es doch irgendwie überlebt hatten und sie eines Tages wieder hierher zurückkehren würden.
Das hier und jetzt

Nach diesem Tag wagte ich es gar nicht mehr, die Insel zu verlassen. Für 4 Jahre schottete ich mich fast komplett von der Aussenwelt ab. Nur die von uns ausgeführten Transporte führte ich nun alleine noch weiter, redete aber kaum mit meinen Kunden. Sofern ich nicht musste, verliess ich die Insel nicht und duldete auch keine Besucher. Zwar wollte ich die Traditionen unseres Stammes nicht einfach so absetzen, doch der Schmerz über den Verlust meiner Familie sass noch immer tief. Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich nun alleine war. Immer wieder redete ich mir ein, dass Diego und Carina bestimmt irgendwann zurückkehren und alles wieder wie früher werden würde.
Doch sie kamen nicht… ich schätze sie wären enttäuscht und traurig, wenn sie mich so sehen würden. Häufig ziehe ich mich ins Haus zurück und lese das eine Buch, welches ich besass. Die Geschichte unseres Stammes hatte ich bereits tausend Mal durchgelesen und doch vertiefte ich mich immer wieder darin. Die Geschichte über the Center, die fliegende Insel, hatte mich früher immer sehr gefesselt, doch heute interessierte es mich kaum noch. Ich hatte ohnehin nicht vor auf die Erde zurückzukehren, selbst wenn die Legenden um die fliegende Insel stimmen und sich dort wirklich ein Weg zurück befand.
Es wartete nichts auf mich… jedenfalls nicht in jener Welt. Doch hier? Ich weiss es nicht. Irgendetwas werde ich schon finden… ich muss. Bereits um den Namen Raven Tail nicht verkümmern zu lassen!
